Der Eingeschleppte
Roggen war im antiken Orient ein Wildgras, dessen Samen durch Wind und Tiere in die Weizen- und Gerstenfelder gelangte und sich so allmählich im Saatgut ausbreitete. Im raueren Klima Mittel- und Nordeuropas war der anspruchslosere Roggen im Vorteil, so dass er bei den Slawen, Kelten und Germanen schliesslich zum einzigen Brotgetreide wurde. Über 1200 Jahre war der Roggen in Deutschland die wichtigste Brotfrucht und wurde oft schlicht «das Korn» genannt.
Auch heute ist der Roggen ein hochgeschätztes Getreide, obgleich seine Bedeutung zurückgegangen ist. Dies liegt aber weder an seinem herzhaften Aroma noch an seinen guten ernährungsphysiologischen Eigenschaften, die ihn etwa vor dem Weizen auszeichnen, sondern an der schwierigeren (grosstechnischen) Verarbeitung beim Backen und dem geringeren Ertrag pro Hektar.
Anspruchsloser Tiefwurzler
Die Wurzeln der Roggenpflanze reichen bis zu einem Meter tief in den Boden und erreichen eine Gesamtlänge von bis zu 80 Metern. Dadurch kann sich ein niedergedrückter Halm gut wieder aufrichten. Er liefert auch auf sandigen Böden und an kühleren und feuchteren Standorten noch gute Erträge und hinterlässt einen garen, gut durchlüfteten Boden.
Das Gute darin
Roggenvollkornmehl hat einen niedrigeren glykämischen Index als Weizen- oder Dinkelbrot und ist reich an Ballaststoffen. Hier sind besonders die für den Roggen typischen Pentosane (Schleimstoffe) zu erwähnen, welche im Darm entzündungshemmend und entgiftend wirken sowie die Peristaltik (Eigenbewegungen des Darms) anregen. Weiter enthält Roggen einen höheren Anteil an der essentiellen Aminosäure Lysin und gleichzeitig einen geringeren Anteil an Arginin als Weizen und Dinkel, also ein vorteilhafteres Lysin-Arginin-Verhältnis. Roggenbrot ist daher besonders für Herpes-Patienten eine interessante Alternative.
Für saftiges, aromatisches Brot
Roggen eignet sich besonders für Brot. Reine Roggenbrote sind wegen ihres unverwechselbaren vollen Aromas und ihrer sättigenden Wirkung sehr beliebt, aber auch Mischbrote aus Roggen, Dinkel und Weizen sind üblich und gelingen gut.
Unser ungedarrter Roggen lässt sich darüber hinaus wunderbar ankeimen oder frisch geflockt im Frischkornbrei oder Müesli geniessen.
Weitere Anwendungen sind beispielsweise urige Roggen-Schupfnudeln oder die in Südtirol beliebten «Vinschgerl», besonders köstlich und gesund, wenn mit Bockshornkleesamen verfeinert!
Die Backeigenschaften
Zugegeben: Das Backen mit Roggenmehl geht vielen zu Beginn nicht ganz so einfach von der Hand wie mit Dinkel- oder Weizenmehl. Das liegt an den erwähnten Schleimstoffen, welche die Bläschenbildung durch das roggeneigene Gluten (Klebereiweiss) behindern. Eine längere Teigführung mit Sauerteig ist daher unverzichtbar. Hast du jedoch deinen eigenen Sauerteig (eventuell in seinem eigenen Zuhause), gelingen mit Roggenmehl eine Vielzahl schmackhafter Brotrezepte!
Anbau: |
kontrolliert biologischer Anbau (CH-BIO-038) |
Verwendung: |
für aromatische Brote, aber auch für Burli, Weggli und Nudelgerichte |
Backfähigkeit: |
gute Ergebnisse mit Sauerteig oder als Beimischung zu Weizen- oder Dinkelmehl im normalen Hefeteig |
In unserem klimatisierten Getreideraum lagern alle Körner kühl, trocken und lichtgeschützt. Unter günstigen Bedingungen kann Getreide jahrhundertelang gelagert werden, wogegen es bei Wärme und Feuchtigkeit rasch verdirbt. Weitere Informationen zur Getreidelagerung bei dir zu Hause: getreidelagerung.pdf.
Weniger Verpackung bedeutet weniger Ressourcenverbrauch! Daher füllen wir deine bestellte Menge in möglichst wenige Papier-Säckli der passenden Grösse ab – gerne auch in deine mitgebrachten Behälter oder gleich in mitbestellte Tönnli oder Fässli.
Die lebensmittelechten Papier-Säckli werden aus Frischfaser und aus Pre-Consumer-Recyclingpapier (Papier aus Produktionsabfällen, kein Zeitungspapier) hergestellt.
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